Früher oder später wird es bestimmt passieren, dass man von der Telekom angerufen wird und einem mitgeteilt wird, dass in der Gegend die Anschlüsse auf den „tollen“ IP-Anschluss umgestellt werden. Dies trifft einen natürlich nur, wenn man Kunde bei der Telekom ist und einen klassischen Anschluss (analog, ISDN) mit DSL hat.
So geschehen im Oktober 2014 im elterlichen Weingut. Da allerdings das Weihnachtsgeschäft vor der Tür stand und man gerade in dieser Zeit auf einen funktionierenden Telefonanschluss angewiesen ist, war es kein Problem die Umstellung ins neue Jahr zu schieben, aber so wurde darauf hingewiesen, sie muss gemacht werden, da ansonsten der Anschluss gekündigt wird. Die Umstellung an sich könne man ganz einfach selbst im Kundencenter durchführen.
Es ist gekommen wie es kommen musste, es wurde geschoben, vergessen, usw. auf jeden Fall erreichte mich im April 2015 ein weiterer Anruf von der Telekom: Die Umstellung auf den IP-Anschluss steht an. Nun gut, Alternativen ohne Knebel (Zwangsrouter, kein Call by Call) gibt es nicht wirklich, es soll auch nicht mehr kosten und ohne Telefon und Internet geht es einfach nicht. Der sehr freundliche und kompetente Telekommitarbeiter (ja so etwas gibt es!) teilte mir mit, dass leider der momentane Router (eine Fritz!Box 7050) am neuen IP-Anschluss nicht mehr funktioniere und man ein neues Gerät benötige. Die aktuellen Speedport-Modelle kommen nicht in Frage, da diese nicht mehr über einen internen S0-Bus verfügen und die Telefonanlage somit nicht angeschlossen werden kann. Allerdings gibt es ein Gerät aus dem Business Bereich das dies könne und man dieses kaufen kann. Als besondere Dreingabe legte er noch eine Mobilfunkflatrate drauf. Dies klang alles ganz gut:
- gleiche monatliche Kosten mit der neuen Mobilfunkflatrate
- die Kosten für den neuen Router sind im Rahmen
- Verdoppelung der Geschwindigkeit
Ich stimmte somit der Umstellung zu und es wurde dann auch gleich ein Umstellungstermin vereinbart.
Der Tag der Umstellung rückte näher und der neue Router (Zyxel Speedlink 5501) wurde auch rechtzeitig geliefert. Am Umstellungstag lief dann auch alles so wie es vorher am Telefon erklärt wurde. Ein Techniker rief vorher an, das er gleich die Verbindung kappen werde und auf den IP-Anschluss umstelle. Er bat mich den Splitter nun auszubauen und den neuen Router anzuschließen. Gesagt, getan, die ganze Umstellung bis zum erfolgreichen DSL-Sync dauerte nicht länger wie 20 Minuten.
Was etwas länger dauerte war die Portierung der Rufnummern. Ausgehende Rufe waren sofort möglich. Aber eingehende Anrufer erhielten bis in die Abendstunden Ansagen wie z.B.: „Diese Rufnummer ist uns nicht bekannt.“ Hier wäre es schön, wenn dies schneller ginge oder zumindest eine etwas passendere Ansage geschaltet werden würde.
Was nach dem Anschluss des Routers folgte war die Konfiguration eben dieses Geräts. Aber dies ist kein Hexenwerk. Nachdem man eine Verbindung zum Router aufgebaut hat, hat man hat die Wahl entweder alles selbst einzutragen oder auf die Autokonfiguration durch die Telekom zurückzugreifen. Ich entschied mich für letzteres, da man wirklich einiges einstellen muss und kann. Zum Abschluss habe ich noch ein paar Portweiterleitungen eingerichtet, damit das VPN und auch der Emailempfang wieder funktionieren.
So oder so verrichtet der Router nun seit ca. einem Monat seinen Dienst. Bis jetzt funktioniert der IP-Anschluss ohne Störung. Ich kann also sagen, dass wir zu dem Teil der Kunden gehören bei dem die IP-Umstellung ohne Probleme durchgeführt wurde. Was man vielleicht so zum Schluss mitnehmen kann: man sollte nicht selbst die Umstellung beantragen, sondern vielleicht warten bis man angerufen wird, denn dann springt vielleicht noch eine Zugabe raus 😉
PS: Ich erhalte für diesen Beitrag keinen Zuschuss von der Telekom.